04.06.2025
Orgel in Horsmar wird wieder erklingen

Konzertreihe beginnt am 13. Juni

Die Wender-Dittus-Orgel in Horsmar ist nicht nur ein musikalisches Instrument, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe. Orgeln wie diese sind Ausdruck der jahrhundertelangen Tradition des Orgelbaus in Deutschland. Umso mehr freut sich die Gemeinde, ihre Orgel wieder hören zu dürfen. Am 13. Juni um 18.30 Uhr beginnt dazu eine ganze Konzertreihe mit wechselnden Organisten. „Unser Organist Klaus-Dieter Ernst aus Lengefeld spielt sie bei der Auftaktveranstaltung und der Orgelbauer Sebastian Brode wird einige erklärenden Worte zu ihr sagen“, berichtet Pfarrerin Juliane Themel. Der Eintritt zu dieser Konzertreihe ist frei.

Weitere Termine der Orgel-Konzertreihe:

04.07.25 um 18.00 Uhr mit dem Konzertorganisten Beckmann

20.07.25 um 17.00 Uhr mit dem Organisten Kropp

18.08.25 um 19.30 Uhr mit dem Orgelduo Lenz aus Wiesbaden

27.09.25 um 19.30 mit Kreiskantor KMD Stechbart

Die Klangästhetik der Wender-Dittus-Orgel bewahrt die musikalischen Vorstellungen ihrer Zeit und ermöglicht es Zuhörern, die Klangwelt früherer Jahrhunderte unmittelbar zu erleben.

Um dieses Erlebnis wieder herzustellen war die Firma Orgelbau Brode aus Heilbad Heiligenstadt am Werk. Die Arbeiten umfassten eine Generalinstandsetzung und Teilrestaurierung, die vollständige Ausreinigung des Instrumentes sowie die Überarbeitung des Pfeifenwerks, der Windladen und der technischen Anlage unter restaurativen Gesichtspunkten. Zudem wurden fehlende Originalpfeifen rekonstruiert, die historische, aber veränderte Balganlage überarbeitet und schließlich eine Neu- bzw. Nachintonation sowie Stimmung im Sinne des Erbauers durchgeführt.

Nur durch zahlreiche Fördermittelgeber konnten diese Arbeiten ermöglicht werden, darunter der Orgelfonds der EKM, der Kirchenkreis Mühlhausen, das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Architektur (TLDA), die Vereinigte Kirchen- und Klosterkammer (VKK), Lottomittel sowie die Sparkassenstiftung Unstrut-Hainich. Darüber hinaus trugen auch private Spenden und ehrenamtliches Engagement maßgeblich zum Erfolg der Restaurierung bei. „Die Gemeinde erbrachte viele Eigenleistungen, unter anderem durch das Entfernen von Staub von der Holztonne sowie den dazu notwendigen Gerüstbau“, freut sich Pfarrerin Themel über das Engagement. Zudem spendete die Firma Elektro Kiel aus Horsmar die Elektrikerneuerung der Orgel.

Mit am Werk war auch die Tischlerei Marx aus Saalfeld. Sie überarbeitete die Tragfähigkeit der Empore.

Derzeit wird die Orgel gestimmt, sodass sie bald wieder mit ihrem historischen Klang die Kirche Horsmar bereichern kann. Die aufwendige Sanierung stellt sicher, dass dieses wertvolle Instrument für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Lassen Sie sich einladen zur am 13. Juni beginnenden Konzertreihe.

Zur Konfirmation am 14. Juni um 14 Uhr wird die Orgel dann erstmals wieder im Gottesdienst erklingen. Auch dazu herzliche Einladung.

Hintergrund:

Die historische Wender-Dittus-Orgel in der evangelischen Kirche Horsmar ist ein beeindruckendes Zeugnis barocker Orgelbaukunst mit einer langen Geschichte der Erweiterung und Restaurierung.

Ursprünglich wurde das Instrument im Jahr 1694 von Wender aus Dörna als einmanualige Orgel erbaut. Um 1810 bis 1818 erweiterte Dittus aus Großburschla das Werk durch seitliche Ergänzungen, wodurch das heutige Hauptwerk (I. Manual) entstand. Eine spätere Erweiterung erfolgte um 1865 durch Große aus Mühlhausen.

Im Jahr 2000 wurde durch Orgelbau Brode eine bedeutende Maßnahme durchgeführt, die die fehlenden Prospektpfeifen rekonstruierte.

Von 2023 bis 2025 erfolgte eine umfassende Sanierung unter der Leitung von Orgelbau Brode aus Heilbad Heiligenstadt.