17.10.2025        
Neue Müntzer-Tafel in Mühlhausen
      
    Es war an der Zeit die ideologisch motivierten Aussagen am Pfarrhaus bei der Marienkirche zu berichtigen.
Am Dienstag, dem 28. Oktober 2025, wurde eine zweite Tafel am Haus "Bei der Marienkirche 9 in Mühlhausen" enthüllt.

Sie korrigiert die bisherige alleinige Tafel, die zu Thomas Müntzer an diesem Haus 1951 angebracht wurde. Der Theologe Thomas Müntzer ist nun sichtbar im Vordergrund.
Es war ein besonderes Anliegen des Superintendenten, dass sie im Müntzer-Gedenkjahr 2025 installiert wird. "Sie setzt dem ideologisierten Bild der DDR von Thomas Müntzer etwas entgegen", erklärt Christian Beuchel am Abend der Enthüllung. Schon zu Beginn seiner Amtszeit vor 2 Jahren sei er von Gästeführern immer wieder angesprochen worden, ob die Aussage der bisherigen Tafel denn so stehenbleiben könne.
Mundgeblasen aus echtem Antik-Glas, mit einem Schutzglas versehen, wurde sie vom Glasstudio Derix hergestellt - kreiert von der Künstlerin Anne Knödler.
Das ausgewählte Zitat stammt aus Müntzers Fürstenpredigt gehalten am 13. Juli 1524 auf Schloss Allstedt und später publiziert. (Diese wurde danach unter dem Namen „Außlegung des andern unterschyds Danielis, deß propheten, gepredigt auffm Schlos zu Alstet vor den tetigen, thewren herzcogen und vorstehern zu Sachssen durch Thomam Muntzer, diener des wordt gottes. Alstedt MDXXIIII“ von Nikolaus Widemar gedruckt und wurde bekannt unter dem Namen "Die Fürstenpredigt".)
"Dieser Satz aus der Fürstenpredigt beschreibt den Antrieb des Theologen Thomas Müntzer gut", erklärt der Superintendent. Der Mensch muss seine Seele freimachen für seine Beziehung zu Gott, so Müntzer. Nur aus der Theologie Müntzers heraus sei verständlich, warum er mit den Bauern gezogen sei. In Ehrfurcht vor Gott und das Leiden in Kauf nehmend.
Es endete mit der völligen Niederlage der Bauern bei der Schlacht bei Frankenhausen am 15. Mai in deren Folge Thomas Müntzer verhaftet und später enthauptet wurde.
 
                   
                  