26.11.2024
Gedenkmahl in Dörna

Erinnern mit dem Lieblingsessen

In Dörna im Pfarrhaus hat sich Pfarrerin Juliane Themel kürzlich mit einer kleinen Gruppe zu einem Gedenkmahl getroffen. Der Tisch war fein gedeckt mit Tischdecken, Kerzen und Blumenschmuck. Sie hatte eingeladen, das Lieblingsessen eines geliebten verstorbenen Menschen mitzubringen und darüber ins Gespräch zu kommen - über den Menschen und die Trauer. Ein kleines Buffet füllte sich, man kostete überall einmal. Da gab es beispielsweise das Essen vom Opa - Sülze mit Bratkartoffeln, andere brachten Soljanka, Matjessalat oder Griesbrei mit. "Bei den Großeltern musste es immer Kartoffeln geben." "Mein Mann aß gern Matjessalat, ich selbst mag ihn nicht - jetzt gibt es ihn nicht mehr in meinem Speiseplan....", waren Sätze, die an diesem Abend liebevoll erinnernd fielen. "Es war keine große Runde, aber das hätte dem Beisammensein vermutlich auch gar nicht gut getan", blickt Pfarrerin Themel zurück. Ganz gezielt hatte sie eingeladen. Nun freut sie sich, dass Menschen den Mut hatten sich darauf einzulassen, sich vor anderen ein Stückchen zu öffnen, vielleicht Tränen nicht zurückhalten zu können, dazu braucht es schon Vertrauen. Pfarrerin Themel ist es geglückt, dieses Gefühl zu vermitteln in der Trauer nicht allein zu sein. Seelsorge ganz nah bei den Menschen.