19.09.2025
Aktion #NichtMeinFleck - Leinefelde
Jugendliche gestalten ihre Stadt
Die Aktion setzt Zeichen für Mitbestimmung und Stadtverschönerung
Mit der Aktion #NichtMeinFleck haben Jugendliche in Leinefelde gezeigt, wie viel Engagement, Kreativität und Verantwortungsbewusstsein in ihnen steckt. Initiiert von der ökumenischen Netzwerkrunde – bestehend aus evangelischer und katholischer Kirche, Diakonie, Jugendzentrum, betreutem Wohnen, THINKA/Caritas und dem Stadtteilbüro Leinefelde – wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das Jugendlichen nicht nur eine Stimme gab, sondern sie aktiv in die Gestaltung ihrer Stadt einbezog.
Die Idee entstand aus dem Wunsch, über den regelmäßigen Austausch hinaus auch gemeinsam etwas zu bewegen. Als Vorbild diente die 72-Stunden-Aktion der katholischen Kirche – doch die Netzwerkrunde wollte ein eigenes, lokales Format schaffen, das schneller und direkter umsetzbar ist.
Im Mittelpunkt standen die Jugendlichen. Sie waren es, die die Stadt erkundeten, Missstände dokumentierten und konkrete Verbesserungsvorschläge machten. Ausgestattet mit Rucksäcken – bedruckt mit dem Aktionslogo und gefüllt mit gespendeten Mitgebseln – zogen sie in drei Teams los, um Schandflecken zu fotografieren und zu bewerten. Die Sammeltafel „Mein Leinefelde“ im Jugendzentrum bot Raum für persönliche Eindrücke und Wünsche.
Die Jugendlichen präsentierten ihre Ergebnisse, diskutierten mit Ortsteilbürgermeister Herrn Patrick Westphalen und machten deutlich, dass es nicht nur um verschmutzte Gehwege und beschmierte Stromkästen geht, sondern auch um Orte auf dem Schulweg, an denen sie sich unwohl fühlen. Die Netzwerkrunde schlug vor, künftig den Streetworker stärker einzubeziehen.
Herr Westphalen erklärte, dass manches Anliegen wegen der Besitzverhältnisse nicht möglich sei umzusetzen, anderes schon auf dem Plan der Stadt stehe.
Besonders viele Stimmen erhielt die Mauer beim kleinen Edeka. Der Ortsteilbürgermeister brachte die Idee eines Graffitiprojekts ins Spiel, um aus Schmierereien Kunst entstehen zu lassen. Auch eine Müllsammelaktion wurde angeregt.
Ein Planungstreffen am 12. November bietet den Jugendlichen die Möglichkeit ihre Ideen einzubringen. Bis dahin kümmert sich die Netzwerkrunde gemeinsam mit der Stadt um die Klärung der offenen Fragen, wie beispielsweise die Zuständigkeiten. Ziel ist es, die ausgewählten Projekte bis zum Frühjahr – rechtzeitig vor Beginn der Landesgartenschau – umzusetzen.
Gefördert wurde die Aktion durch die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Eichsfeld. Zahlreiche lokale Unternehmen und Organisationen unterstützten die Aktion mit Sachspenden und Engagement:
Leinehotel, Volksbank, Fliesenleger H. Huke, Reisebüro TUI Mühlhausen, TOBOL, Evangelische Jugend EKM, WVL, LWG, LaGa, Diakonie, Containerdienst Fricke, Stadtwerke, Moritzimmobilien, Stefan Weidel (WWK).
#NichtMeinFleck ist ein starkes Zeichen dafür, dass Jugendliche bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und ihre Stadt aktiv mitzugestalten. Die Netzwerkrunde und die Stadt Leinefelde haben gezeigt, wie Beteiligung auf Augenhöhe gelingen kann.